SOL•THOR im Reihenhaus

Autarke Wärmebereitung durch ein Schulprojekt

Warmwasser mit netzautarker PV statt Ölheizung: Der SOL•THOR von my-PV ist umweltfreundlich und spart Kosten.

Fakten über das Projekt

Bauherr/Eigentümer/Planer
Projektstandort
Photovoltaikleistung, Ausrichtung
Anzahl der Module und Type
Wärmespeichergröße
Bautyp
Baujahr
Eingesetztes my-PV Produkt + Nutzen
Heizstab (my-PV, anderer Anbieter, etc.)
Anlagensteuerung

Ein Reihenhaus in Bayern, genauer gesagt in der Nähe von Nürnberg, verwendet seit Anfang 2025 Sonnenenergie zur autarken Warmwasserbereitung. Was das konkret heißt und wie die Anlage zustande gekommen ist?

Die Ausgangslage: ein 50 Jahre altes Reihenhaus

Das Reihenhaus, bewohnt vom Bauherrn Stefan L., ist 98 m² groß und hat einen 150 Liter Tank, der in eine Öltherme integriert ist. Damit wird übers Jahr gesehen die Warmwasserversorgung gewährleistet. Durch gestiegene Betriebskosten – angestoßen durch die Verwerfungen am Energiepreismarkt seit Ende 2021 – machte sich der Eigentümer auf die Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative zur Warmwasserbereitung. Die Lösung fand sich in einem Projekt, das mit der Rudolf-Diesel-Fachschule in Nürnberg umgesetzt wurde.

Persönliche Kundenmeinung und Resümee

„Unser persönliches Fazit: Das System von my-PV überzeugt durch eine ausgereifte Technik und ermöglicht eine detaillierte Überwachung der Energiedaten. Die Installation gestaltet sich einfach, und die Bedienung über den Touchscreen ist intuitiv. Zudem ist das System flexibel sowohl für den Innen- als auch für den Außeneinsatz nutzbar. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Lösung und den damit verbundenen Vorteilen“, so Stefan L., Besitzer eines Reihenhauses in der Nähe von Nürnberg.

Ein Projektteam für autarke Wärmebereitung

„Wir sind ein Projektteam angehender Maschinenbautechniker der Rudolf-Diesel-Fachschule in Nürnberg und entwickeln unsere Abschlussarbeit im Bereich erneuerbarer Energien. Auf my-PV sind wir durch die schulinterne Technikerbörse aufmerksam geworden, die jedes Jahr stattfindet. Dort haben Firmen sowie Abschlussklassen die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen. Besonders interessant fanden wir das Projektteam "Suntrapper", das im vergangenen Jahr von my-PV unterstützt wurde und eine ähnliche Idee verfolgte – nämlich Warmwasser mit PV-Strom bereitzustellen. Diese nachhaltige Lösung hat uns begeistert und dazu inspiriert, unsere eigene Umsetzung zu realisieren“, beschreibt der Bauherr Stefan L. den Weg zu my-PV.

Von dieser Idee angetan hat my-PV den angehenden Maschinenbautechnikern ein Gerät zur Verfügung gestellt, damit das Projekt umgesetzt werden kann. „An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für die Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken!“

Was ist der Vorteil der autarken Wärmebereitung?

„Unsere Anlage dient dazu, das Brauchwasser aus dem Warmwasserspeicher mithilfe einer Photovoltaikanlage zu erwärmen. Da der bestehende Warmwasserspeicher keine Einschraubmöglichkeit für einen Heizstab bietet und im Keller kein Platz für einen zusätzlichen externen Brauchwasserspeicher vorhanden ist, haben wir eine alternative Lösung entwickelt“, beschreibt Stefan L. die Herangehensweise. Ein Bypass-System mit einem externen Druckbehälter ermöglicht es, das Wasser durch Zirkulation zu erwärmen. Der Heizstab befindet sich in diesem Druckbehälter, und die erwärmte Wassermenge wird anschließend zurück in den Warmwasserspeicher gepumpt. „Unsere Anlage arbeitet autark als Inselanlage, sodass wir bewusst auf einen Netzanschluss verzichtet haben“, so der Eigentümer des Projekts.

Warum keine netzgekoppelte Photovoltaikanlage?

Hierfür ist keine netzgekoppelte Photovoltaikanlage – wie man das im Fachjargon nennt – nötig, mit Wechselrichter und der daraus resultierenden Netzgenehmigung und dergleichen. Sondern das Trinkwasser wird im Warmwasserspeicher bzw. mit dem Bypass-System mithilfe einer autarken Wärmelösung bereitet, dem SOL•THOR von my-PV mit einem my-PV Einschraubheizkörper. Der SOL•THOR wird dabei mit den Photovoltaikmodulen direkt verbunden – so entsteht, ähnlich einer Solarthermieanlage, nur Wärme aus Sonnenenergie. Warum die Wärme aus Photovoltaikenergie viele Vorteile im Vergleich zur Solarthermie bietet, ist hier zusammengefasst.

Der SOL•THOR kann mit 1 bis 10 Photovoltaikmodulen verbunden werden. Hierfür ist es wichtig, den Eingangsspannungsbereich zu beachten. Auf unserer Website bieten wir hier eine Excel-Datei zur korrekten Auslegung der Anlage. Der SOL•THOR bietet die Möglichkeit, ohne Netzanschluss und ohne Wechselrichter direkt den Gleichstrom aus den Photovoltaikmodulen an einen herkömmlichen Heizstab (bevorzugt mit dem my-PV Einschraubheizkörper) abzugeben zur Erwärmung des Wassers – Anwendungen im Trinkwasser oder Heizungswasser sind hier beide möglich und zugelassen.

Gab es Hindernisse bei der Einrichtung?

Bei der Implementierung – das Projekt in Nürnberg erhielt hierfür einen der ersten produzierten SOL•THOR – gab es kleine Herausforderungen. „Ein Problem bestand in der unklaren Angabe zur Verschaltung der Solarmodule: Während das Datenblatt auf der ersten Seite eine Installation mit 1 bis 10 Solarmodulen empfiehlt, wird erst später auf die maximale Eingangsspannung von 230 V hingewiesen“, beschreibt Stefan L. die Herausforderung. Dieses Detail wurde – auch durch das Feedback der Projektgruppe der Rudolf-Diesel-Fachschule mittlerweile angepasst, um eine unkomplizierte Inbetriebnahme zu gewährleisten.

Wie hoch ist der Warmwasserbedarf im Haus?

Der 98 m² große Haushalt besteht aus zwei Personen mit einem durchschnittlichen Warmwasserverbrauch von etwa 60 Litern pro Tag. Im Sommer jedoch etwas mehr, da in dieser Zeit häufiger geduscht wird. Ein idealer Anwendungsfall, weil im Sommer natürlich auch die meiste Energie mit Photovoltaik zu erzeugen ist. „Mit der neuen Warmwasserbereitung durch Photovoltaik ergibt sich für uns die Möglichkeit, den Verbrauch weiter zu optimieren. Da das Warmwasser nun mit kaum bis keinem finanziellen Aufwand erzeugt werden kann, planen wir, unsere Spül- und Waschmaschine direkt an das Warmwassersystem anzuschließen. Dadurch lässt sich zusätzlich Netzstrom einsparen, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter verbessert“, zeigt sich Stefan L. optimistisch für weitere Optimierungen.

Eine etwaige Warmwassersicherstellung, die der SOL•THOR bietet, wurde in diesem Projekt nicht aktiviert. „Eine zusätzliche Warmwasserversorgung über das allgemeine Stromnetz nutzen wir nicht, da unsere Anlage vorrangig als Unterstützung dient. Da keine PV-Anlage vorhanden ist, die Strom ins Hausnetz einspeist, wäre eine Netzstromnutzung für uns wirtschaftlich nicht sinnvoll – zumal unser Ölbrenner weiterhin als primäre Wärmequelle dient“, erklärt der bayrische Hausbesitzer.

Wann lohnt sich die autarke Wärmebereitung?  

„Die Erweiterung mit Photovoltaikwärme bietet aus unserer Sicht erhebliche Vorteile. Besonders an sonnigen Tagen können wir Heizöl einsparen und gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Um den 150 Liter Speicher um 50 °C zu erwärmen, benötigen wir rechnerisch etwa 9 kWh Energie. Mit einer geschätzten Solarleistung von 11 – 15 kWh pro Tag ist die Anlage im Sommer mehr als ausreichend dimensioniert und sollte auch in den Übergangsmonaten im Frühling und Herbst genügend Energie liefern, um das Warmwasser bereitzustellen“, zeigt sich der Eigentümer überzeugt.

Wie einfach man eine theoretische Berechnung des Wärmebedarfs im Trinkwasser- oder Pufferspeicher durchführen kann, wird in diesem Artikel erklärt.

SOL•THOR

im Einsatz

Der Gleichstrom Power-Manager wandelt Solarstrom direkt und nahezu verlustfrei in Wärme um – durch die direkte Nutzung des PV-Gleichstroms für einen Heizstab.

Mehr Infos zum SOL•THOR

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