Messen Zähler falsch bei Eigenverbrauchsoptimierungen?
Gibt es falsche Messwerte am Smart Meter durch Eigenverbrauchslösungen? Wir nehmen Stellung dazu und zeigen, welche Technologien diesen Eindruck erwecken können und warum das bei my-PV Lösungen nicht der Fall ist.
Vor einigen Wochen veröffentlichte der VDE, Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., eine Pressemeldung mit dem Titel „PV-Einspeiseoptimierung mit Warmwasserspeichern: Zähler messen unerwartet, aber korrekt“. Erklärungsbedarf für einen Hersteller von Photovoltaikwärmelösungen wie uns ist damit gegeben und wir möchten das Thema hier noch einmal näher in Augenschein nehmen.
Bereits im ersten Absatz des Artikels ist ein entscheidendes Schlüsselwort zu finden, „stufenlos“! Nur eine schnelle und präzis modulierte Wärmeleistung des Heizstabes ist auch nach unserer Auffassung photovoltaiktauglich. Genau hierfür sorgen my-PV Lösungen, aber auch dabei gibt es unterschiedliche Technologien.
Der VDE-Pressemitteilung vorausgegangen war eine Verlautbarung des DKE (AK 461) vom Mai 2023, in der aber glücklicherweise genauer spezifiziert wurde, welche technischen Lösung diese vermeintliche Fehlmessung verursachen. Dies betrifft die sogenannte Phasenanschnittsteuerung mit Thyristorstellern oder die sogenannten Schwingungspaketsteuerungen.
Keine dieser beiden Arten wird in my-PV Produkten angewandt. Stattdessen gibt die Verlautbarung eine klare Empfehlung zur Methode der Pulsweitenmodulation und somit zu my-PV Lösungen!
Welche Varianten der Leistungsstellung gibt es?
Generell werden bei der Leistungsstellung von Wärmeerzeugern auf dem Markt derzeit sechs unterschiedliche Technologien eingesetzt, die wir hier überblicksweise beleuchten wollen:
1. Ungeregelte Schaltvorrichtungen
Diese schalten die an sich regelbare ohmsche Last nur ein oder aus. Ein ausgeregeltes Überschussmanagement ist praktisch unmöglich. Sogenannte SG-Ready Wärmepumpen, die von Wechselrichtern angesteuert werden, verhalten sich üblicherweise auch so (ausgenommen Inverter-Wärmepumpen in gewissen Grenzen).
2. Stufengeschaltete Schaltvorrichtungen
Diese schalten Wärmequellen in Stufen von üblicherweise 500 bis 1.000 Watt und regeln gegenüber (1) deutlich besser. Der durchschnittliche Regelfehler beträgt die halbe Stufenleistung. Bei einer 500 Watt Schaltstufe somit 250 Watt, wodurch bei 3.500 Betriebsstunden ein Energieverluste von 875 kWh entsteht. Bei einer Energiepreisdifferenz von 35 Cent pro Kilowattstunde entspricht dies Mehrkosten von über 300 Euro im Jahr gegenüber stufenlos geregelten Systemen.
3. Thyristorsteller
Diese arbeiten mit sogenannter Phasenanschnittsteuerung, wie er auch bei Lichtdimmern kleiner Leistung zur Anwendung kommt. In den technischen Anschlussbedingungen österreichischer und deutscher Netzbetreiber sind Phasenanschnitt geregelte Wärmequellen nur bis 200 Watt ohne Genehmigung anschlussfähig. Grund sind Netzrückwirkungen und die Beeinflussung anderer Verbraucher. Darüber hinaus haftet der Installateur selbstverständlich für die Einhaltung sämtlicher EMV-Normen. Diese ist nur durch Vor-Ort-Messungen nachweisbar (wie es bei Einzelanlagengenehmigungen üblich ist), da Thyristorsteller Komponenten und keine geprüften Fertiggeräte sind. Ohne zusätzliche Filtermaßnahmen werden die Normen üblicherweise bei Weitem nicht eingehalten.
4. Puls-Paket-Steuerungen
Diese regeln die Leistung durch das Freigeben von Halb- oder Vollwellenpaketen. Aufgrund der Nichteinhaltung der erlaubten Schalthäufigkeiten in den Netzanschlussbedingungen der österreichischen und deutschen Netzbetreiber verursachen sie Flackern von Beleuchtungseinrichtungen.
5. HF-getaktete Leistungssteller mit HF-Ausgang
Als wahre „Hochfrequenzsender“ können diese Leistungsteller bezeichnet werden. Am Ausgang liefern sie ungefiltert Hochfrequenzspannungen bis zu 300 Volt Spitze („Elektrosmog“). Abstrahlungsgrenzwerte werden von solchen Geräten nicht erfüllt. Für die Einhaltung der Grenzwerte haftet der Inverkehrbringer.
6. HF-getaktete Leistungssteller mit 50 Hz Sinusausgang bzw. HF-getaktete Kompaktgeräte
Diese Leistungssteller arbeiten hochfrequenter mit Pulsweiten-Modulation, verfügen über aufwendige Eingangs- und Ausgangsfilter und erfüllen sowohl hinsichtlich der Netzrückwirkungen als auch der HF-Abstrahlungen die geltenden Richtlinien in puncto EMV, TAB und TAEV.
Wissenswertes
my-PV Produkte fallen ausschließlich in die Kategorie (6). Achten Sie auf Qualität, wir tun es auch!
Unter welchen Umständen kann es nun selbst bei Kategorie 6 zu Netzeinspeisung kommen?
Natürlich kommt es zur Einspeisung des Photovoltaiküberschusses, sobald die eingestellte Zieltemperatur im Wärmespeicher erreicht ist, sprich wenn die gesamte „Speicherkapazität“ im Boiler oder Heizungspuffer ausgeschöpft wurde. Sofern auch keine anderen Energiespeicher – wie zum Beispiel Batterie oder E-Auto – mehr zur Verfügung stehen und der Wechselrichter seine Leistung auch nicht drosselt, besteht ab diesem Zeitpunkt für den Solarstrom keine andere Möglichkeit, als den Weg zurück in das öffentliche Stromnetz anzutreten.
Wer den Hausanschluss im Detail ganz genau betrachtet und dabei nicht den Summenstrom an den drei Hausanschlussphasen, sondern jede Phase separat vermisst, der wird ebenfalls schnell Netzeinspeisung erkennen können. Die meisten Vorschaltgeräte zur Leistungsregelung arbeiten nämlich einphasig, sie regeln aber entsprechend dem Summenstrom der drei Phasen am Hausanschlusspunkt. Das ist für die Energiekostenabrechnung in Ordnung, physikalisch gibt es dabei aber unterschiedliche Energieflussrichtungen. Wenn nämlich Phase 1 beispielsweise 2 kW Leistung aus dem Netz bezieht, Phase 2 0,5 kW aus dem Netz bezieht und im selben Moment auf Phase 3 2,5 kW eingespeist werden, so gilt der Netzanschlusspunkt des Hauses als ausgeregelt.
Und zu guter Letzt kann es kurzzeitig zu Netzeinspeisung (wie auch zu Netzbezug) kommen, wenn sich die Regelung der Vorschaltgeräte neu auf den Sollwert am Hausanschluss einstellen muss. Das passiert praktisch ununterbrochen, nämlich immer dann, wenn es zu Lastwechseln kommt, sprich Stromverbraucher werden ein- oder ausgeschaltet, oder aber wenn sich die Wolken verziehen und die Wechselrichterleistung plötzlich ansteigt. Die auftretenden Energiebeträge sind jedoch minimal und sind praktisch nicht von Bedeutung. Derartige Regelvorgänge schnell und genau auszuführen sind der Sinn und Zweck unserer Lösungen. Diese sogenannten Einschwingzeiten dauern in der Regel nur wenige Augenblicke. Sie sollen möglichst kurz sein um den Hausanschlusspunkt laufend so präzise wie möglich auszubalancieren. Wie schnell diese Regelvorgänge ablaufen, das hängt bei my-PV Lösungen von der Art der Signalquelle ab, die den Überschuss am Netzzugangspunkt detektiert.
Wissenswertes
In den meisten Fällen erfolgt die Leistungsregelung bei my-PV Lösungen jede Sekunde aufs Neue und bietet den Nutzern somit eine sehr rasche, hochgenaue und vor allem netzkonforme Lösung zur Einspeiseoptimierung mit Warmwasserspeichern!
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