Einspeisestopp in Oberösterreich – Eigenverbrauch als Lösung
Im Dezember 2023 wurde über die Medien verlautbart, dass in Oberösterreich in immer mehr Gebieten zukünftig keine Einspeisung mehr ermöglicht werden kann – der Ausweg liegt in der Erhöhung des Eigenverbrauchs.
In Oberösterreich hat die Photovoltaik in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erlebt. Im Zuge dessen haben viele Haushalte und Unternehmen in Photovoltaikanlagen investiert, um nachhaltige Energiequellen zu nutzen. Allerdings steht die Region nun vor einer Herausforderung – dem Einspeisestopp für Photovoltaikanlagen in vielen Regionen. Aufgrund des gestiegenen Angebots an Solarstrom und begrenzter Netzkapazitäten hat die Region mit einem Einspeisestopp für Photovoltaik zu kämpfen. Dies bedeutet, dass überschüssiger Strom nicht mehr ins Netz eingespeist werden kann. Das betrifft vor allem PV-Anlagen bis 21 kWp, die durch das Erneuerbaren Ausbau Gesetz bevorzugt werden.
Warum die Eigennutzung des PV-Stroms in den Fokus rückt
Der Netzausbau ist kostenintensiv, bürokratisch und von Umweltauflagen immer wieder verzögert – jeder Aspekt hat aber freilich auch seine Berechtigung. Dabei ist aber zu erkennen, dass laut Netz Oberösterreich die meisten Umbauarbeiten erst 2025 abgeschlossen werden können. Das sind für neue Photovoltaikanlagenbesitzer in 7 größeren Regionen in Oberösterreich möglicherweise 2 Jahre, in denen die PV-Anlage nicht an das Netz gekoppelt bzw. die Leistung ihrer Photovoltaikanlage nicht voll ausgeschöpft werden kann.
Daher ist es im Interesse der (zukünftigen) Photovoltaikanlagenbesitzer, den selbst erzeugten Strom an Ort und Stelle auch maximal zu nutzen – weil ein Einspeisen in Zukunft immer öfter an den Hürden durch den Ausbaustatus des öffentlichen Stromnetzes scheitern könnte.
© Netz Oberösterreich
Welche Vorteile bietet der Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom?
Netzkapazitäten werden gewahrt, indem mehr Photovoltaikstrom am Ort seiner Erzeugung selbst verbraucht wird. Dadurch reduziert sich die Belastung des Stromnetzes und gleichzeitig werden Last- und Einspeisespitzen geglättet. Der kostenintensive Netzausbau wird dadurch weniger akut notwendig gemacht, da die einzelnen kleinen Umspannwerke nicht übermäßig belastet werden müssen.
Der wichtigste Punkt – vor allem in der aktuellen Zeit mit stark gestiegenen Energie- und Strompreisen – ist die Unabhängigkeit, die durch die Maximierung der eigenen Energienutzung entsteht. Der Eigenverbrauch des Photovoltaikstroms ermöglicht es, die Vorteile der Photovoltaik maximal auszuschöpfen. An sonnigen Tagen kann der erzeugte Strom direkt genutzt werden, was zu einer nachhaltigen und kostengünstigen Energieversorgung führt. Ein großer Hebel kann dabei die Photovoltaikwärme sein, die den Eigenverbrauch von einer Photovoltaikanlage von 30 auf 75 oder 80 % erhöht! Das ist eine Erhöhung, die mit anderen Eigenverbrauchsoptimierungen nur um das Vielfache kostenintensiver zu erreichen wäre.
Dabei wichtig zu betonen sind auch die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Vorteile: Durch den gesteigerten Eigenverbrauch können Haushalte und Unternehmen ihre Stromkosten senken und bei der Verwendung von Photovoltaikwärme andere Energieträger zum Erwärmen des Warmwassers oder für Heizzwecke einsparen. Kurzum: Jede Kilowattstunde an selbst genutztem PV-Strom für Wärme spart in den Abend- und Nachtstunden eine Kilowattstunde eines anderen Energieträgers (Gas, Öl, Pellets, etc.).
Ein Ausweg aus der Herausforderung
Der Einspeisestopp für Photovoltaik in Oberösterreich stellt eine Herausforderung dar, die jedoch durch den verstärkten Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom – auch für Wärmezwecke – gemeistert werden kann. Die Nutzung dieser erneuerbaren Energiequelle in Kombination mit stufenlos regelbarer Photovoltaikwärme bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern trägt auch dazu bei, die Energieunabhängigkeit der Region zu stärken und die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Es ist an der Zeit, den Fokus auf den Eigenverbrauch zu legen und gemeinsam eine nachhaltige Energiezukunft für Oberösterreich – und darüber hinaus – zu gestalten.
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